Rückblick: HARTOG in Berlin von 1936 bis 2021 (2024)

1936 - 2021 HARTOG in Berlin

Es gibt uns wirklich schon 85 Jahre? Ja! Denn Magda Hartog, die Gründerin von HARTOG, eröffnete ihr Geschäft für Kunsthandwerk 1936 am Kurfürstendamm in Berlin.

Es ist viel passiert seit der Gründung des Geschäfts 1936 bis zu Online-Shop und Social Media...
Einblicke in unsere Geschichte finden Sie ja auf unserer Über-Uns-Seite und weitere Ausschnitte haben Sie sicher bereits im Blogpost zur gemeinsamen Geschichte von iittala und HARTOG gelesen. Doch hier kommen ein paar handverlesene Eindrücke, die Ihnen vermitteln, was HARTOG bedeutet.

Rückblick: HARTOG in Berlin von 1936 bis 2021 (1)

Der Start: Magda Hartog

Sie werden es kaum glauben, aber so manche Kundin erinnert sich noch an Magda Hartog persönlich. Sie wird uns immer als starke, entschlossene Persönlichkeit beschrieben, die einen feinen Sinn für Kunst hatte und gut vernetzt war. Sie wusste den Zeitgeist zu erkennen und war ihm immer einen Schritt voraus.
Würde sie heute leben, wäre sie vielleicht ein It-Girl, wer weiß?

Der Krieg und die sich ankündigende Bombardierung Berlins waren einschneidende Ereignisse auch für HARTOG. Zum Glück hatte Magda Hartog zuvor einige Waren bei Bekannten auf dem Land in Brandenburg unterbringen und so vor dem Verbrennen retten können.
Tatsächlich schaffte sie es mühsam, am Morgen danach einen Wagen und ein Pferd vom Feld (sind wir ehrlich, es wird wohl eher dem entsprochen haben, was man sich unter einem Acker-Gaul vorstellte... ) zu organisieren, um die Ware, die sie im Keller in Sicherheit gebracht hatte, zu retten. Doch als sie im Kudamm ankam, war davon nichts mehr übrig, die Plünderungen waren schon passiert. Der Keller oder das, was davon übrig war - leer geräumt. Die Mühe um den Gaul umsonst.
Doch davon ließ Frau Hartog sich nicht unterkriegen! Dieser Rückschlag war hart für sie, doch mit der geretteten Ware aus Brandenburg startete sie neu.

Nach dem Krieg zog HARTOG in die Knesebeckstraße, zunächst näher an den Savignylatz, später in den 1950er Jahren dann an seine noch heute aktuelle Adresse in Hausnummer 68.

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Es geht weiter: Michael Hartog

Magda Hartogs Neffe Michael Hartog kam in den 1960er Jahren zum Team.
Er half 1966 das erste Mal bei HARTOG und wurde 1969 nach seiner bestandenen Feuertaufe offiziell eingestellt:

Damals war es noch üblich, abends beim Verlassen des Geschäfts eine Abend-Dekoration für nächtliche Schaufenster-Bummlerinnen und -Bummler aufzubauen. Eine Kollegin übetrug diese Aufgabe an jenem Abend Herrn Hartog (natürlich im Auftrag von Magda Hartog, aber das wusste der junge Michael Hartog selbstverständlich zu dem Zeitpunkt nicht), der sich natürlich ins Zeug legte. Einen prüfenden Blick der Tante, eine scharfe Nachfrage, wer die Abend-Dekoration gestaltet hatte, einen kurzen Herz-Stillstand von Herrn Hartog und das erlösende Lob später (denn er hatte es wirklich gut gemacht, haben wir gehört), und seine Anstellung und sein Umzug von Lübeck nach Berlin waren beschlossene Sache.

Michael Hartog steht auch heute noch mit uns im Kontakt und kann unter anderem von geschäftigen Treiben und Weihnachts-Saisons erzählen, in denen Geschenke unter der Treppe auf dem Fußboden verpackt werden mussten (ja, früher war HARTOG zweigeschossig), weil das ganze Geschäft voll war!

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Renovierungen: Ehepaar Lenhardt

Die ersten InhaberInnen, die nicht mit der Gründerin verwand sind, war das Eherpaar Lydia und Michael Lenhardt. Tatsächlich hatten die beiden geplant, einen Marimekko-Store in Alicante in Spanien zu eröffnen. Denn Lydia Lenhardt hat spanische Wurzeln und die beiden lebten und leben zum Teil am Mittelmeer. Doch das klappte (für HARTOG zum Glück) nicht wie geplant und das deutsche Marmimekko-Team wies die beiden darauf hin, dass in Berlin ein tolles Geschäft mit viel Marimekko zum Verkauf steht. Wenn schon kein Marimekko-Store, vielleicht das? Oh ja, warum nicht! Herr und Frau Lenhardt freuten sich, HARTOG 2008 zu übernehmen.

Sie renovierten grundlegend und gaben HARTOG das Erscheinungsbild, wie Sie es heute kennen. Wir freuen uns, dass wir auch mit ihnen im regelmäßigen Austausch stehen.
Dürfen wir an dieser Stelle auch Frau Bischoff erwähnen, die lange Jahre Herrn Hartog und auch das Ehepaar Lenhardt unterstützte und ebenfalls bis heute gerne vorbei schaut?

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Und heute: Torben Pahl

2017 übernahm nun der heutige Inhaber Torben Pahl HARTOG von Lydia und Michael Lenhardt. Wie alle Besitzer und Besitzerinnen vor ihm passte auch er das Sortiment seinen Vorstellungen an. Neue, junge Designer schafften es ins Sortiment, darunter Klaus Haapaniemi aus Finnland - einigen bekannt für seine Taika Geschirrserie, entworfen für iittala. Als dieser unserer Einladung zum 83. Laden-Geburtstag folgte (er war gerade erst nach Berlin gezogen) und auf der Feier im Geschäft auftauchte, war die Überraschung nicht nur bei uns sondern auch bei vielen anwesenden Finninen und Finnen riesig. Doch typisch finnisch war Klaus Haapaniemi entspannt und ruhig, während wir, das Team HARTOG, ganz aufgeregt nach einem Foto fragten. Das bekamen wir natürlich auch:

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Torben rüstete online auf: Der Online-Shop entstand und wächst seitdem stetig weiter, die Social Media-Präsenz wurde zum wichtigen Kommunikations-Kanal, der Blog gibt regelmäßige Einblicke und wer interessiert ist, kann sich ein Mal pro Monat über den Newsletter alle Neuigkeiten über HARTOG nach Hause holen.

Trotz aller Veränderungen: Die Seele von HARTOG ist und bleibt langlebiges, Nordisches Design.

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Bis heute: Sie, unsere Kundinnen und Kunden

Was wäre HARTOG ohne die Geschichten, die Sie uns erzählen? Von geerbten Marimekko-Stücken, zerbrochenen Aalto-Vasen und Herzen, Tränen über gestohlene Umzugskartons voller Marimekko-Kleider bis zu Generationen, die alljährlich gemeinsam am Weihnachts-Morgen in Katju-Hauskleidern frühstücken.
Wie Sie die Gründerin Magda Hartog erlebten, wie ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger. Wann Sie hier das allererste Mal zum Einkaufen zu uns kamen.
Davon, wie besonders es war, als Jugendliche mit der Mutter bei HARTOG einzukaufen und wie geschmacksprägend das für Generationen wirkte. Von geliebten Geschenken, die Sie bei uns erwarben oder auch von gemeinsamem Lachen beim Umtauschen von Fehlkäufen.
Vom Nähen von Tischdecken, Vorhängen und Blusen, vom Umnähen-lassen von Umstandskleidern in Shirts. Vom Outfit beim Besuch in der Opernpremiere, von der Seiden-Bluse, die den Geburtstag aufgrund eines Mini-Brandes der Kerzen auf der Torte angesengt nicht überlebte. Vom Oster-Strauß aus unserem Schaufenster, der für zu Hause genauso nachgekauft und -dekoriert wurde.
Sie merken, wir freuen uns wirklich über eben diese Geschichten. So lebt HARTOG auch bei Ihnen.

Auf die nächsten Jahre mit Ihnen!

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Herzlichen Dank an Herrn Hartog für die Fotos. Es sind tatsächlich Originale, aufgenommen von Ende der 1940er Jahre bis in die 1980er! Neben Michael Hartog sind seine Tante, die Gründerin Magda Hartog, sowie Kundinnen und Angestellte auf den Bilder.

Rückblick: HARTOG in Berlin von 1936 bis 2021 (2024)
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Author: Kerri Lueilwitz

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